Berichte

Besuch beim 20-jährigen Naturlehrpfad Niederrohrdorf

An der Abendexkursion führte  Albert Wickart 12 Personen (Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Niederrohrdorf sowie weitere Interessierte) dem 20-jährigen Naturlehrpfad in Niederrohrdorf entlang.

Dabei ging es nicht darum, den Text auf den Tafeln vorzustellen. Nein, einmal mehr gelang es Albert Wickart, mit Begeisterung die Anwesenden vor Ort über Zusammenhänge in der Natur, deren Vielfalt und die Entwicklung des Gebietes aufmerksam zu machen. Das Torfmoos ist nur noch ein kleiner Rest eines grossen Moorgebietes. Um 1800 wurde schon Torf gestochen und für Heizzwecke ans Kloster Königsfelden geliefert. Der Wald war für die arme Gemeinde eine wichtige Einnahmequelle und ein wichtiger Lieferant. Begriffe wie Munimatt erinnern, dass die Tiere früher im Wald weideten. Der Begriff Hürst meint Sträucher, Gebüsche. Wegen des Verbiss durch die Tiere gab es dort keine grossen Bäume. Um 1800 war der Waldboden nährstoffarm. Laub wurde zum Einstreuen geholt, Rinde diente zum Gerben, Seggengräser wurden in die Matratze gestopft. Es blieb also nur wenig auf dem Waldboden liegen.

Albert Wickart berichtete auch über Besonderheiten einzelner Pflanzen. Er wies unter anderem auf die Wichtigkeit des Efeus hin. Der Efeu braucht den Baum, um daran hochzuklettern und schadet dem Baum nicht. Efeu blüht bis spät in den Herbst und bietet so Nahrung für unzählige Insektenarten. Im Frühling trägt er die ersten Beeren, worüber sich die aus dem Süden zurückkehrende Mönchsgrasmücke (Vogel) besonders freut. Und wer wusste, dass es über 1000 verschiedene Moose gibt, dass Moos wegen seiner Saugfähigkeit früher als „Toilettenpapier“ und „Kinderwindel“ genutzt wurde? Die Moose sind wie ein Wasserreservoir. Sie sorgen für ein angenehmes Klima im heissen Sommer und haben ebenfalls ihren Platz im Kreislauf der Natur.

Nach der äusserst interessanten und von Wetterglück begleiteten Exkursion fand ein gemütlicher Ausklang rund ums Feuer bei der Waldhütte statt.