Eine elfköpfige Gruppe erlebte eine aufschlussreiche Führung, welche vom Natur- und Vogelschutzverein Niederrohrdorf organisiert wurde.
Beim Haupteingang wurde die Gruppe von Geschäftsleiter Fabian Wurz empfangen, welcher dann durch die Grüngutverwertungsanlage führte.
Die beiden Firmen der Biogasanlage und der Grüngutverwertungsanlage Hufschmid arbeiten eng zusammen. In der einen Anlage werden weggeworfene Esswaren und in der anderen Grüngutabfälle wiederverwertet.
Bis das Material bereit zur Verarbeitung ist, braucht es einiges. Die Esswaren müssen aus der Verpackung entfernt und aus dem Grüngut müssen ebenfalls zuerst Fremdstoffe rausgenommen werden. Esswaren, die bei der Grüngutverwertungsanlage eintreffen, gehen zur Biogasanlage. Die Anwesenden staunten nicht schlecht, was alles im Grüngut ist (zum Teil werden auch Kleider und Schuhe gefunden) und wie aufwändig das Herauslesen insbesondere von Plastik ist. All dieser Abfall muss in die Kehrichtverbrennung geliefert werden und weil man ihn nicht ganz rausnehmen kann, wandert auch Grüngut in der Kehrichtverbrennung.
80 % der Lebensmittel werden in der Schweiz weggeworfen. In Nesselnbach treffen pro Jahr 100‘000 Tonnen verpackte Lebensmittel ein. Entweder ist das Datum abgelaufen oder das Gemüse, die Frucht hat nicht die richtige Grösse. In der Biogasanlage entstehen Biogas, Strom, Wärme (die 20 %, die ausgeschöpft werden, gehen als Fernwärme in den Reusspark) und CO2, das in Kohlensäure umgewandelt wird.
Bei der Grüngutverwertung erfolgt zuerst die Triage, dann wird das Material geschreddert. Bevor es über das Förderband in die Rottebox der Kompostieranlage gelangt, werden nochmals Fremdstoffe herausgelesen. In der Rottebox, welche 400 Kubik umfasst, wird das Material mit einem grossen „Stabmixer“ immer wieder durchmischt. Bis der Kompost Landwirtschaftsqualität hat, dauert es 5 bis 6 Wochen. Qualitätskompost wird hauptsächlich im Winter hergestellt. Seine Herstellung dauert drei Monate.
Schliesslich erfuhren die Anwesenden, dass auch Privatpersonen Material bringen dürfen und man Material wie Rindendecor, Gartenbauerde, Rasenerde, Kompost, Fichtenholzschnitzel und Topfpflanzenerde beziehen kann.
Es war ein beeindruckender Anlass. Besten Dank an Beatrice Bühler für die Organisation.